Alles begann mit einem einzigen Bissen. Ich hatte zum ersten Mal den Käse Berta Rosmarin Wacholder probiert und war sofort begeistert. Der Geschmack war so besonders, dass ich wissen wollte, wo dieser Käse herkommt. Feinwürziger Rosmarin, das leicht herbe Aroma von Wacholder und die cremige Schafsmilch haben mich sofort überzeugt. Dieser Käse hatte Charakter. Und er ließ mich nicht mehr los.

Also machte ich mich auf die Suche. Ich fand heraus, dass die Berta vom Hof im Greth stammt, einem Schafhof in Söhlde bei Hildesheim. Neugierig geworden, wollte ich den Ort hinter dem Geschmack persönlich kennenlernen – und genau das habe ich getan.

Der erste Eindruck war herzlich und ehrlich. Auf dem Hof wird Landwirtschaft betrieben, wie man sie sich wünscht. Die Schafe leben auf großen Weideflächen, haben jeden Tag Auslauf und bekommen ausschließlich bestes Biofutter. Alles, was sie fressen, wächst direkt auf dem Hof. Gedüngt wird mit eigenem tierischen Dünger, ganz ohne Chemie oder künstliche Zusätze. Auf chemische Pflanzenschutzmittel wird komplett verzichtet. Stattdessen werden bestimmte Pflanzen wie Klee oder Ackerbohnen angebaut, die den Boden auf natürliche Weise verbessern und mit wichtigen Nährstoffen versorgen.

Besonders beeindruckt hat mich die eigene Käserei. Die Milch wird direkt auf dem Hof verarbeitet – frisch, handwerklich und mit viel Liebe zum Detail. Daraus entstehen ganz verschiedene Schafskäse, vom milden Frischkäse über cremigen Weichkäse bis hin zu gereiften Sorten mit intensiven Aromen. Die Brie-Variationen wie die Berta mit Rosmarin und Wacholder sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch optisch ein echter Hingucker. Auch Grillkäse und Käse nach Feta-Art gehören zum Angebot. Jeder Käse hat seinen eigenen Charakter und erzählt ein Stück Hofgeschichte.

Doch Käse ist nicht alles. Auch die Lämmer gehören zum Hofleben dazu. Sie werden auf dem Hof geboren und aufgezogen. Wenn sie alt genug sind, helfen sie bei der Landschaftspflege auf Naturschutzflächen, zum Beispiel an den Derneburger Teichen. Auch hier steht das Tierwohl im Mittelpunkt. Die Wege sind kurz, die Haltung respektvoll und artgerecht. Geschlachtet wird nur wenige Kilometer entfernt, in einer kleinen regionalen Schlachterei.

Mein Besuch beim Hof im Greth war für mich eine Reise zu den Wurzeln ehrlicher Lebensmittel. Ich habe gesehen, wie viel Arbeit, Überzeugung und Herzblut hinter einem Stück Käse stecken kann. Es ist beruhigend zu wissen, dass es Orte gibt, an denen Werte wie Nachhaltigkeit, Respekt und Qualität gelebt werden – nicht nur als Worte, sondern im täglichen Handeln.

Ein Satz von Amanda Gorman begleitet auch den Hof im Greth:
„Wir werden diese verwundete Welt zu einer besseren machen, denn es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen.“
Nach meinem Besuch kann ich sagen: Genau so ein Licht ist dieser Hof. Und wer ihn erlebt, nimmt ein Stück Hoffnung mit nach Hause.
Merci beaucoup.
